TopTurniere Schach-WM 2013 Anand vs Carlsen Fieberhafte Vorbereitung der Schach-Weltmeisterschaft in Chennai - nur die Teams scheinbar relaxt!!
06.11.2013 - "Ruhe vor dem Sturm", die Teams des Titelverteidigers Viswanathan Anand aus Indien und des Herausforderers Magnus Carlsen aus Norwegen scheinen noch nie etwas anderes gemacht zu haben, als Weltmeisterschaften auszutragen. So routiniert hat man den Superstar Anand aus Indien in seinem Heimatland und -stadt vor eigenem Publikum und inmitten seines Teams, seiner Familie und seiner Landsleute erwartet, aber dass der junge unerfahrene Herausforderer Carlsen und sein Team genau das Gleiche zur Schau stellt, lässt auf sein riesiges Selbstvertrauen schließen - Respekt. Vishy muss spielen, wie ein "Junger Tiger", wenn er den brillanten Magnus Carlsen besiegen will, gibt der letzte Herausforderer Boris Gelfand aus Israel im Interview mit der "Times of India" bekannt und gibt seine zweite These zum Besten: "Die große Ratingdifferenz zwischen den Spielern ist das meistüberschätzte Argument" bei WM-Kämpfen, Carlsens Elo 2870 gegen Anands Elo 2775. Auf der Organisationsebene wirbelten gut 100 professionell arbeitende Inder und Inderinnen auf allen Ebenen im Hotel HYATT REGENCY und es sieht um 22:00 Uhr vor der morgigen Eröffnungszeremonie um 16:00 Uhr in einem großen Stadion alles sehr gut aus! (Siehe Bericht auch bei der Zeit-Online!) Der Sponsor aus Zürich, Oleg Skvortsov, schockt das Anand-Team mit der Aussage: "Ich glaube, Magnus Carlsen wird Weltmeister" und nach einer langen Pause, "aber nicht jetzt und hier!"
Das Hyatt Regency Chennai - Spielort und Spielerhotel
Das Hyatt Regency mit seinen zehn Etagen und seinem 5 Sterne-Ambiente, hervorragendem Fitness-Center, großem Schwimmbad im Freien und drei sehr guten Restaurants, einem indischen, einem italienischen und einem chinesischen bietet alles vom Feinsten, um sich Wohlfühlen zu können. Doch heute war im Hotel Business angesagt. Alle Gäste schienen im letzten Moment vor der morgigen Eröffnung anzureisen und in der Konferenzebene wurden gleichzeitig an vielen Stellen der Spielsaal, der Pressesaal, das Pressezentrum und alle Werbeflächen im und außerhalb des Hotels realisiert. Heute Abend schien der Aufbau bis auf wenige Kleinigkeiten abgeschlossen zu sein, den sich wie Ameisen bewegenden Indern zollen wir als erfahrener Organisator der Schachgroßveranstaltung Chess Classic höchsten Respekt, auch wir setzten bis zu 64 fleißige Helfer gleichzeitig ein! Machen Sie mit uns einen Streifzug durch das Hyatt Regency in Chennai und machen Sie sich selbst ein Bild vom Austragungsort. Wir finden es große Klasse, was in diesem Hotel geschieht!
Hyatt Regency 5 Sterne Hotel als Austragungsort
Hyatt Regency Vor dem Hotel geht es auf der Straße ganz geschäftig zu!
Hyatt Regency Aus der 10 Etage der Blick auf den Swimmingpool ...
Hyatt Regency ... und über Chennai mit seinen offiziellen 8,5 Millionen Einwohnern!
Hyatt Regency Der Eingang zum Spielsaal, Eric van Reem ist schon da!
Hyatt Regency Der Vor- bzw. Warteraum zum fast 400 Zuschauer fassenden Spielsaal
Spielsaal Die Bühne, bzw. der lärmgeschützte Raum, despektierlich auch "Glaskasten" oder "Aquarium" bei Journalisten genannt
Spielsaal Der Zuschauerraum mit VIP-Sponsorboxen in der Nähe der Bühne, vor den auf zwei Ebenen sitzenden Gästen
Die Rezeption In der großen Eingangshalle - Innenhof bis hoch zur 10 Etage - sieht man sofort was gespielt werden soll
Das Pressezentrum Die Aufsteller werden nachher überall zum Spielsaal in der Hotellobby verteilt
Pressezentrum Zuerst lange liegend steht sie später an der rechten Stelle
Pressezentrum Pressechef Arvind Aaron und R.R.Vasudevan (Ramaswamy Raghava)
Anand-Team Managerin und Ehefrau Aruna Anand mit Eric van Reem Chess Tigers "Mate in Chennai"
Anand-Team Völlig entspannt: Delegationleiter HWS beim Studium der indischen Zeitungen und Indian (Gin) Tonic Water
The Wizards: Weltmeister Viswanathan Anand & Herausforderer Magnus Carlsen Das von den Fans und Fachleuten langersehnte Match zwischen dem amtierenden 43-jährigen Weltmeister Vishy Anand aus Indien und dem steilaufstrebenden 22-jährigen Weltranglistenführenden Norweger Magnus Carlsen wird zum Super-Schachevent in der südindischen Metropole Chennai. Der beste Allrounder der Welt will in seiner Heimat den langen Weg in der Spitze der Schachwelt krönen. So leicht wie es Anand in seinem "Wohnzimmer" in der Mainzer Rheingoldhalle hatte im Jahre 2008 bei seinem letzten der 11 Siege, wird es hier in Chennai nicht werden. Ganz sicher kann man ja nie sein, wenn gleichstarke Spieler unterschiedlicher Prägung aufeinander treffen, aber viele Experten glauben fest, dass hier Anand seinen - vor knapp zwanzig Jahren - unglücklich gestarteten Weg in Indiens Sanghi Nagar 1994, Niederlage gegen Gata Kamski, und dem Gewinn der Ko-Weltmeisterschaft in New Delhi/Teheran gegen Alexey Shirov hier gegen Magnis Carlsen krönen wird.
Original-Anhang von der CCM 2008
Weltmeister Vishy Anand (r) siegt im Finale souverän gegen Magnus Carlsen
Das mit Spannung erwartete Finalmatch der GRENKELEASING Rapid World Championship verlief überraschend einseitig. Vishy Anand war dem norwegischen Wunderkind in jeder Beziehung überlegen. Vielleicht war Magnus Carlsen aber auch durch seine Anfangsniederlage geschockt. Anand brachte eine Neuerung in der Sizilianischen Drachenvariante, einer der Hauptwaffen des 17-Jährigen, der das Eröffnungssystem durch seine jüngsten Erfolge wieder in der Weltspitze rehabilitierte. Carlsen war jedoch nicht in der Lage, in der Schnellpartie adäquat auf die neue Idee Anands zu reagieren und verlor mit nur wenig Gegenwehr. Plötzlich lief alles wie am Schnürchen und der weiße Angriff schlug durch. Das typische Qualitätsopfer auf c3 blieb wirkungslos. Anand meinte in der Pressekonferenz gar, es sei bereits der entscheidende Fehler gewesen.
Sprengt alle Superlativen - Vishy Anand
In der zweiten Partie versuchte es Carlsen mit Katalanisch. Anand kam jedoch recht mühelos zu c5 und übernahm die Initiative. Um die taktischen Drohungen abzuwehren, musste Carlsen einen Bauern geben. Die Partie mündete in ein Damenendspiel, das jedoch leicht für den Inder gewonnen war. Anand führte schon vorentscheidend 2:0. So große Dominanz hätten wohl die Wenigsten erwartet.
Magnus Carlsen hatte zu diesem Zeitpunkt wohl keine großen Hoffnungen mehr. Vishy Anand ist lange genug Profi, um zu wissen, wie man mit den weißen Steinen ein Remis forciert. Der Inder spielte diesmal nach 1.e4 e5 2.Sf3 d6 das ruhigere 3.Lb5. Er erhielt eine sichere Stellung und baute seinen kleinen Vorteil mehr und mehr aus. Schließlich gewann er einen Bauern, doch im Endspiel versäumte der Weltmeister die stärkste Fortsetzung, weshalb er Remis bot. Carlsen konnte das Angebot schlecht abschlagen, wodurch der Champion schon nach drei Partien seinen WM-Titel verteidigt hatte. Die bedeutungslose vierte Partie endete mit einem Kurzremis.
Chancenlos gegen die Nr. 1 der Welt, doch möglicherweise wird er es bereits bei der nächsten Chess Classic wieder versuchen - Magnus Carlsen