TopTurniere Anand, Karjakin und nun auch Aronian führen beim Kandidatenturnier Ruhetag am Montag
13.03.2016 - Business as usual in Moskau - drei Partien enden unentschieden, eine wird entschieden. Allerdings brachte die dritte Runde des Kandidatenturniers wenigstens etwas Neues, denn der erste Schwarzsieg konnte notiert werden. Levon Aronian profitierte von schweren Fehlern, die Veselin Topalov zwei Bauern verlieren ließen. Natürlich ist es noch viel zu früh, um von Vorentscheidungen zu sprechen, aber -2 nach drei Runden machen den Bulgaren nicht gerade zum Favoriten auf ein nächstes WM-Match. Ziemlich nah an einen Sieg heran kam auch Peter Svidler gegen Hikaru Nakamura, aber der Amerikaner riss sich in schlechter Lage zusammen und zwang seinen russischen Gegenüber in der bisher längsten Partie des Turniers ins Remis. Somit führen nun Anand, Karjakin und Aronian, was besonders das Duell Karjakin gegen Anand am Dienstag zum Topspiel macht. Am Montag dürfen sich die Spieler erholen, denn es steht der erste von insgesamt vier Ruhetagen an. Diskutiert wird in der Zwischenzeit bestimmt trotzdem genug über das Turnier, denn Agon Limited hat rechtliche Schritte gegen einige Plattformen angekündigt, die trotz Verbot die Partien (halbwegs) live übertragen und kommentiert haben.
Allgemeine Informationen
Das Kandidatenturnier 2016 findet vom 11. bis 29. März 2016 in Moskau statt. Der Sieger des 14-rundigen Turniers (es wird doppelrundig gespielt) darf noch in diesem Jahr den amtierenden Weltmeister Magnus Carlsen herausfordern. Die nächste Weltmeisterschaft soll vom 11. bis 30. November in New York stattfinden.
Rundenstart ist täglich um 13:00 Uhr unserer Zeit - also 15:00 Uhr Moskauer Zeit. Vier Ruhetage wird es geben und zwar am 14., 18., 22. und 26. März.
Mit einem ELO-Schnitt von 2778 wird die Turnierkategorie 22 erreicht.
Die Bedenkzeit ist 100 Minuten für 40 Züge, dann 50 Minuten für die nächsten 20 Züge, danach weitere 15 Minuten für den Rest der Partie. Zusätzlich erhält jeder Spieler ab dem ersten Zug einen Bonus von 30 Sekunden pro Zug.
Sollte es am Ende zu einem Gleichstand kommen, gelten die folgenden Tiebreak-Regeln:
1. Direkter Vergleich der punktgleichen Spieler
2. Anzahl der Gewinnpartien
3. Sonneborn-Berger
Falls keine dieser drei Kriterien entscheidet, kommt es zu einem Stichkampf der punktgleichen Spieler. Gespielt werden zunächst zwei Schnellpartien mit einer Bedenkzeit von 25 Minuten für die ganze Partie und einem Zeitaufschlag von 10 Sekunden pro Zug. Bringt auch dieser Stichkampf über zwei Partien keine Entscheidung, folgt ein Blitzwettkampf (5 Minuten für die ganze Partie + 3 Sekunden Zeitaufschlag pro Zug) über zwei Partien. Sollte auch dieser Blitzwettkampf keine Entscheidung bringen, folgt eine Armageddon-Partie (Weiß hat fünf Minuten für die ganze Partie, Schwarz hat vier Minuten, aber Weiß muss gewinnen.
Und natürlich ist nicht zuletzt das liebe Geld wichtig. Der Preisfonds beläuft sich auf 420.000,- Euro, die sich wie folgt verteilen:
Aufmerksam beobachtete die FIDE in Person von Zurab Azmaiparashvili und Präsident Kirsan Ilyumzhinov, ob alle pünktlich waren
Auf die letzte Sekunde genau waren alle acht Spieler am Brett
Dieser sehr chic gekleidete junge Mann (übrigens russischer Meister der U9!) durfte nicht nur die Uhr bei Viswanathan Anand gegen Fabiano Caruana starten...
...es gab auch einen Handshake mit den Topspielern
Vishy stand gegen Caruana etwas besser, aber es reichte nicht für mehr
Hikaru Nakamura entkam glücklich gegen Peter Svidler
Veselin Topalov unterlag auch Levon Aronian
Aufgabe in hoffnungsloser Lage
Anish Giri traute sich gegen Sergey Karjakin nicht, volles Risiko zu gehen
Wie immer strotzte der junge Niederländer vor Selbstbewusstsein
Der russische Top-GM Ian Nepomniachtchi analysierte zwischendurch mit Alexandra Kosteniuk die Partien
Die Stellungen nach rund zwei Stunden
Bisherige Chess Tigers-Berichte zum Kandidatenturnier 2016: