19.03.2016 - Dass es bei der Führung im Kandidatenturnier in der heutigen 8. Runde keine Veränderung gab, liegt schon stark an Peter Svidler. Wie bereits gestern hatte der Russe eine mehr als verheißungsvolle Stellung auf dem Brett - dieses Mal gegen Landsmann Sergey Karjakin alias Co-Leader. Aber erneut konnte er den Sack nicht zumachen, und die Partie endete ohne Sieger. Parallel genehmigte sich Levon Aronian eine relativ gemütliche Punktteilung gegen den unangefochtenen Remiskönig Anish Giri. Verfolger Viswanathan Anand glich in seinem Rückspiel gegen Veselin Topalov als Schwarzer problemlos aus und bestimmte in der Folge auch den Ton. Doch mehr als ein Remis ließ sich der Bulgare dieses Mal nicht nehmen. Somit führen weiter Karjakin und Aronian, aber ein weiterer Verfolger hat sich zu Vishy gesellt. Fabiano Caruana erhöhte mit seinem Sieg gegen Hikaru Nakamura die eigenen Chancen auf ein WM-Match gegen Herrn Carlsen deutlich und zerstörte die seines Landsmannes vermutlich endgültig. Die nächste Runde folgt am Montag um 13 Uhr.
Allgemeine Informationen
Das Kandidatenturnier 2016 findet vom 11. bis 29. März 2016 in Moskau statt. Der Sieger des 14-rundigen Turniers (es wird doppelrundig gespielt) darf noch in diesem Jahr den amtierenden Weltmeister Magnus Carlsen herausfordern. Die nächste Weltmeisterschaft soll vom 11. bis 30. November in New York stattfinden.
Rundenstart ist täglich um 13:00 Uhr unserer Zeit - also 15:00 Uhr Moskauer Zeit. Vier Ruhetage wird es geben und zwar am 14., 18., 22. und 26. März.
Mit einem ELO-Schnitt von 2778 wird die Turnierkategorie 22 erreicht.
Die Bedenkzeit ist 100 Minuten für 40 Züge, dann 50 Minuten für die nächsten 20 Züge, danach weitere 15 Minuten für den Rest der Partie. Zusätzlich erhält jeder Spieler ab dem ersten Zug einen Bonus von 30 Sekunden pro Zug.
Sollte es am Ende zu einem Gleichstand kommen, gelten die folgenden Tiebreak-Regeln:
1. Direkter Vergleich der punktgleichen Spieler
2. Anzahl der Gewinnpartien
3. Sonneborn-Berger
Falls keine dieser drei Kriterien entscheidet, kommt es zu einem Stichkampf der punktgleichen Spieler. Gespielt werden zunächst zwei Schnellpartien mit einer Bedenkzeit von 25 Minuten für die ganze Partie und einem Zeitaufschlag von 10 Sekunden pro Zug. Bringt auch dieser Stichkampf über zwei Partien keine Entscheidung, folgt ein Blitzwettkampf (5 Minuten für die ganze Partie + 3 Sekunden Zeitaufschlag pro Zug) über zwei Partien. Sollte auch dieser Blitzwettkampf keine Entscheidung bringen, folgt eine Armageddon-Partie (Weiß hat fünf Minuten für die ganze Partie, Schwarz hat vier Minuten, aber Weiß muss gewinnen.
Und natürlich ist nicht zuletzt das liebe Geld wichtig. Der Preisfonds beläuft sich auf 420.000,- Euro, die sich wie folgt verteilen: