24.03.2016 - Je näher das Ende des laufenden Kandidatenturniers kommt, desto wichtiger werden natürlich die letzten Runden. Heute war der 11. von 14 Umläufen dran, und der hatte es in sich. In der Hinrunde hatte Sergey Karjakin noch gegen Viswanathan Anand gewonnen, heute revanchierte sich der indische Superstar sehenswert. Mit den weißen Steinen neuerte Vishy früh, gewann im weiteren Verlauf einen Bauern und dann auch die Partie. Parallel setzte Co-Leader Fabiano Caruana den bisherigen Unglücksraben Veselin Topalov ganz schön unter Druck, aber dieses Mal hielt Topi stand. Remis endete auch die Partie Anish Giri gegen Hikaru Nakamura, aber dafür leistete sich Levon Aronian einen schweren Lapsus im Schwerfigurenendspiel gegen Peter Svidler. Schwupps, da war der Bauer und damit das eigentlich fällige Remis weg. Was sagt nun die Tabelle? De facto ist Caruana Erster, weil er in Runde 10 Vishy geschlagen hat. Hinter den Führenden folgt alleine Karjakin mit einem halben Zähler Rückstand. Das Trio dahinter ist nicht völlig ohne Chance, aber die Wahrscheinlichkeit, dass einer der drei Vorderen das Rennen machen wird, ist ziemlich hoch. In Runde 12 hat Anand Schwarz gegen Nakamura, während Caruana Weiß gegen Aronian hat.
Allgemeine Informationen
Das Kandidatenturnier 2016 findet vom 11. bis 29. März 2016 in Moskau statt. Der Sieger des 14-rundigen Turniers (es wird doppelrundig gespielt) darf noch in diesem Jahr den amtierenden Weltmeister Magnus Carlsen herausfordern. Die nächste Weltmeisterschaft soll vom 11. bis 30. November in New York stattfinden.
Rundenstart ist täglich um 13:00 Uhr unserer Zeit - also 15:00 Uhr Moskauer Zeit. Vier Ruhetage wird es geben und zwar am 14., 18., 22. und 26. März.
Mit einem ELO-Schnitt von 2778 wird die Turnierkategorie 22 erreicht.
Die Bedenkzeit ist 100 Minuten für 40 Züge, dann 50 Minuten für die nächsten 20 Züge, danach weitere 15 Minuten für den Rest der Partie. Zusätzlich erhält jeder Spieler ab dem ersten Zug einen Bonus von 30 Sekunden pro Zug.
Sollte es am Ende zu einem Gleichstand kommen, gelten die folgenden Tiebreak-Regeln:
1. Direkter Vergleich der punktgleichen Spieler
2. Anzahl der Gewinnpartien
3. Sonneborn-Berger
Falls keine dieser drei Kriterien entscheidet, kommt es zu einem Stichkampf der punktgleichen Spieler. Gespielt werden zunächst zwei Schnellpartien mit einer Bedenkzeit von 25 Minuten für die ganze Partie und einem Zeitaufschlag von 10 Sekunden pro Zug. Bringt auch dieser Stichkampf über zwei Partien keine Entscheidung, folgt ein Blitzwettkampf (5 Minuten für die ganze Partie + 3 Sekunden Zeitaufschlag pro Zug) über zwei Partien. Sollte auch dieser Blitzwettkampf keine Entscheidung bringen, folgt eine Armageddon-Partie (Weiß hat fünf Minuten für die ganze Partie, Schwarz hat vier Minuten, aber Weiß muss gewinnen.
Und natürlich ist nicht zuletzt das liebe Geld wichtig. Der Preisfonds beläuft sich auf 420.000,- Euro, die sich wie folgt verteilen: